Es ist erstaunlich, aber immer wieder versuchen Regierungen, den Zugang zu Pornoseiten zu blockieren und diesen Inhalt der Bevölkerung vorzuenthalten. Aktuell ist dies auch in Russland der Fall, wo ohne Vorwarnung zwei der weltweit größten Erotik-Webseiten gesperrt wurden. Zwar gibt es Berichte, dass die Seiten in einigen Regionen des Landes noch ohne VPN erreichbar sind, doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch dort der Zugang vollständig eingeschränkt wird.
Die beiden Domains Youporn.com und Pornhub.com wurden von der russischen Behörde Roskomnadzor, zuständig für Informationstechnologie, gesperrt. Als Begründung wurde angegeben, dass die Menschen in Russland sich lieber privat treffen sollten, anstatt Pornofilme im Internet zu konsumieren. Eine ähnliche Sperrung gab es bereits vor anderthalb Jahren im September 2015. Damals führte dies zu einer lebhaften Diskussion auf Twitter/X, bei der es sogar einen Dialog zwischen einer regierungsnahen Organisation und der Redaktion von Pornhub gab.
Wir sind der Meinung, dass keine Regierung der Welt das Recht haben sollte, Webseiten mit erotischen Inhalten einfach zu sperren. Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, auf solche Inhalte zuzugreifen, wenn es sich um legalen Erwachsenen-Content handelt. Es geht hier schließlich nicht um illegale Inhalte wie Kinderpornografie oder Tierquälerei, gegen die der Staat ohnehin berechtigterweise vorgeht. Stattdessen wäre es wünschenswert, wenn staatliche Organisationen sich auf die Förderung von Jugendschutzsoftware konzentrieren würden, die den Zugang für Minderjährige zu solchen Seiten effektiv verhindert.